Man schätzt, dass es etwa 15 verschiedene Arten von Walen und Delfinen im Mittelmeer gibt. Alle diese Arten sind stark bedroht durch die menschlichen Aktivitäten. Zum Schutz der großen Meerestiere wurde 1999 das Walschutzgebiet „Pelagos“ bzw. „Santuario dei Cetacei“ von den Mittelmeer-Anrainern Frankreich, Monaco und Italien gegründet.
Walschutzgebiet Pelagos
Wie groß ist das Schutzgebiet?
Das Schutzgebiet befindet sich rund um die Insel Korsika und reicht von der Cote d‘Azur bis in die südliche Toskana (Monte Argentario). Es bedeckt eine Wasseroberfläche von etwa 85.000 qkm und ist damit mehr als doppelt so groß wie die Schweiz.
Aufgrund des großen Nahrungsangebots sowohl für die Meeressäuger als auch für Delfine sind in diesem Meeresbereich sowohl der Finnwal (mit etwa 22 m Länge der zweitgrößte Wal), als auch Cuvier Schnabelwal und Pottwal zu Hause, insgesamt etwa noch 4.000 Wale im Mittelmeer.
Delfine im Mittelmeer sind bedroht
Der gewöhnliche Delfin wird im Mittelmeer immer weiter zurückgedrängt. In der Adria ist er nicht mehr anzutreffen und sein Lebensraum im östlichen Mittelmeer wird zunehmend eingeschränkt. Im Schutzgebiet „Pelagos“ sollen die verbliebenen Arten erforscht werden, z. B. der Blau-Weisse Delfin mit einer Länge von etwa 2 m, der gewöhnliche Delfin mit etwa 2,50 m, der Große Tümmler mit etwa 3,50 m und der Rundkopf Delfin mit bis zu 4 m Länge.
Cetacean Alliance will bedrohte Meerestiere retten
Um diese Artenvielfalt im Mittelmeer zu erhalten, haben sich Forschungsinstitute und Schutzorganisationen zur „Cetacean Alliance“ zusammengeschlossen. Durch gemeinsame Aktivitäten soll der Lebensraum für die bedrohten Meerestiere verbessert werden und somit der negative Einfluss der menschlichen Eingriffe in die natürlichen Kreisläufe verringert werden.
Auch der deutsche Zweig der weltweit aktiven „Oceancare“ beteiligt sich an den Schutzmaßnahmen und hat das Projekt „MedCet“ ins Leben gerufen. Hier werden Wochenkurse angeboten und interessierte Personen haben die Möglichkeit, Wale und Delfine auf dem offenen Meer zu beobachten und vieles über die Lebensgewohnheiten der Tiere zu erfahren. Ziel ist, die Teilnehmer für den Schutz dieser bedrohten Tiere zu sensibilisieren. Auch „Deepwave“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Wale und Delfine im Mittelmeer zu schützen. Auf der Website von cetaceanalliance.org können Videodokumentationen und Filme angesehen werden.
Wal- und Delfinbeobachtungstouren?
Mittlerweile bieten mehrere Agenturen in den größeren Orten wie beispielsweise Viareggio (hier klicken für Kartenansicht) an der Küste der Toskana Touren mit Motor- oder Segelbooten an, um Touristen das Naturschauspiel der Wale und Delfine zu zeigen.
Eine Garantie, dass man in den wenigen Stunden auf See wirklich Wale oder Delfine zu Gesicht bekommt, übernehmen die Veranstalter in aller Regel jedoch nicht.
Offizielle Stellen geben sich zu diesem Thema recht zurückhaltend. So will man zwar den Tourismus beleben, die bedrohten Tiere in ihrem Lebensraum jedoch so gut wie möglich schonen. Wir von Toskanatour empfehlen Ihnen daher, für die bedrohte Tierwelt lieber einen Beitrag zu leisten, dass sie uns in ihrem natürlichem Umfeld noch lange erhalten bleibt. Daher sollte diese Form des Massentourismus nicht unbedingt eine Option sein.
Als eine gute Alternative für eine „Wal- und Delfintour“ bietet es sich beispielsweise an, eine Tour mit Pescaturisma SIRENA von Talamone aus (hier klicken für Kartenansicht) zu unternehmen. Paolo Fanciulli ist mit Herz und Seele Fischer, der sich für nachhaltigen Fischfang einsetzt. Touren mit interessanten Hintergrundinformationen vor die Küste der Toskana anbietet. Mehr Informationen hierzu finden Sie hier. Und vielleicht haben Sie ja auch Glück – und begegnen hierbei Walen und Delfinen.
Letzte Aktualisierung: 26.01.2024