Pisa – Mehr als nur der Schiefe Turm

Inhalt

Geschichte und Moderne liegen nah beieinander in Pisa und werden oft nur durch den Arno voneinander getrennt, der hier die letzten Kilometer bis zum Mittelmeer zurücklegt.

Die 90.000 Einwohner zählende Universitätsstadt lohnt einen Besuch aufgrund ihrer zahlreichen Kunstdenkmäler aus dem Mittelalter und der Renaissance, die sich um die Piazza dei Miracoli versammeln. Darunter befinden sich der Dom Santa Maria Assunta mit dem berühmten schief stehenden Campanile, das Baptisterium und das Camposanto Monumentale. Pisa hat eine bezaubernde, gut erhaltene Altstadt.

Das Zentrum der quirligen Altstadt ist die Piazza dei Cavalieri: Hier findet man gemütliche Cafés, Kneipen und kleine Geschäfte.

Piazza dei Miracoli

Pisa - Piazza dei Miracoli [Platz der Wunder]
Piazza dei Miracoli (Platz der Wunder) in Pisa

Der Schiefe Turm macht nur ein Viertel des Gesamtensembles der berühmten Piazza dei Miracoli aus. Denn eigentlich ist er der Campanile des Pisaner Doms, dessen Fassade ebenfalls mit zahlreichen Säulen verziert ist. Das Baptisterium sowie der Campo Santo, das Friedhofsgebäude, vervollständigen die Anlage, die sich dem Betrachter vom Flugzeug aus am imposantesten darstellt, wenn der Pilot zum Landeanflug auf den Flughafen über der Stadt dreht.

Die Piazza dei Miracoli wurde im Jahr 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und fasziniert Besucher mit dem imposanten Dom, dem Baptisterium und dem historischen Friedhof Camposanto.

Schiefe Turm von Pisa

Schiefe Turm von Pisa
Schiefe Turm (Campanile) von Pisa

Der weltberühmte „Schiefe Turm von Pisa“ gehört zu den am meisten fotografierten Objekten weltweit. Kaum ein anderes architektonisches Meisterwerk von Weltruhm wurde mit so aufwendigen Maßnahmen vor seinem Verfall, beziehungsweise vor dem Umfallen bewahrt. Der weltbekannte schiefe Turm wird auch ohne Nennung der Stadt stets mit Pisa assoziiert. Er macht den besonderen Reiz aus, der von diesem perfekt gestalteten Platz, der „Piazza dei Miracoli“ (Platz der Wunder) ausgeht.

Wenn sie diesen weltberühmten Turm besuchen, dann schlendern Sie auch über die gesamte Piazza mit Dom, Baptisterium und dem Friedhof Camposanto.

Grundsteinlegung im Jahr 1173.

Der Turm sollte als freistehender Campanile auf dem Platz einen besonderen architektonischen Akzent setzen. Der Architekt und Künstler, Bonanno Pisano, plante eine Turmhöhe von 100 m. Am 9. August 1173 wurde der Grundstein gelegt, aber bereits ab dem dritten Stockwerk begann sich das Bauwerk bedenklich abzusenken, so dass die Arbeiten zunächst ruhen mussten. Erst 200 Jahre später wurden sie nach den Plänen des Bonanno fertig gestellt, allerdings wurde der Bau nach 54 m beendet wegen der Schräglage.

Über die Jahrhunderte musste immer wieder die Statik überprüft und korrigiert werden, zuletzt in den Jahren 1990 bis 2001. Heute dürfen im halbstündigen Abstand Gruppen mit maximal 30 Personen die 294 Stufen bis zur obersten Plattform hochsteigen, um das leicht mulmige Gefühl der Schieflage zu verspüren.

Camposante Monumentale

Composanto Monumentale
Camposanto Monumentale

Wer den Schiefen Turm von Pisa besucht, sollte das gesamte Gelände des UNESCO-Weltkulturerbes erkunden. Neben dem Dom lockt auch der Camposante Monumentale, der monumentale Friedhofe. Laut einer Überlieferung, soll die Anlage Erde aus dem Heiligen Land enthalten, die durch Kreuzfahrer nach Pisa gebracht wurde. Die Friedhofsanlage, die zwischen 1203 bis 1358 entstand, beherbergt im Inneren spätantike Sarkophage, die Angehörigen der herrschenden Adelsgeschlechter als Grabstätte dienten. Besonders die Grabmäler aus dem 18. Jahrhunderts beeindrucken die Besucher der Anlage. Besonders schön ist der Blick in den Innenhof des Camposanto, da dieser fast wie eine friedvolle Filmkulisse wirkt.

Baptisterium

Baptisterium
Baptisterium

Die Taufkirche Battisterio di Pisa zählt ebenfalls zu den beeindruckenden Gebäuden des UNESCO-Weltkulturerbes. Das frei stehende Baptisterium, welches in den Jahren 1152 bis 1260 erbaut wurde. Der Grundriss des runden Gebäudes wurde der Anastasis Rotunde des Heiligen Grabes in Jerusalem nachempfunden. Anfänglich wurde die Architektur am Stil des Domes angepasst, jedoch wurde ab der zweiten Etage umgeschwenkt auf den Gotikstil. Es handelt sich um die größte Taufkirche der Geschichte mit einer Höhe von 54 Metern und einem Umfang von 107 Metern. Entsprechend vervollständigt das Baptisterium den Gesamtkomplex rund um den Schiefen Turm von Pisa perfekt.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Pisa

Auch wenn der schiefe Turm den eigentlichen Grund für eine Städtereise nach Pisa darstellt, gibt es neben den Bauwerken auf der Piazza dei Miracoli noch weitere Sehenswürdigkeiten.

Die Piazza dei Cavalieri mit dem gleichnamigen Palazzo liegt im Studentenviertel von Pisa und ist eigentlich nur einen Steinwurf vom schiefen Turm entfernt. Vom Ritterplatz aus ist man aber ebenso schnell auf der Shoppingmeile mit ihren Cafés, Restaurants und Hotels und gelangt schließlich an den Arno, beliebter Treffpunkt für die vielen Studenten, die in Pisa studieren und wesentlich zum modernen Stadtbild beitragen, denn Pisa ist eine junge Stadt, was das Durchschnittsalter der Bevölkerung angeht.

Arno
Der Arno trennt die Stadt Pisa

Direkt am Arno, das linke Kirchenschiff bildet eine Linie mit der Ufermauer, befindet sich die kleine romantische Kirche Santa Maria della Spina. Von hinten kaum imposant, taucht ihre hübsche Fassade auf einmal im Rückspiegel auf, befährt man den Lungarno Gambacorti stadtauswärts.

In der Stadt am Arno befindet sich darüber hinaus der älteste Botanische Garten der Welt, gegründet im 16. Jahrhundert.

Marina di Pisa

Marina di Pisa
Marina di Pisa

Marina di Pisa heißt heute der kleine Ort an der Mündung des Arno, wo die Pisaner im Sommer baden. Seine kleinen Art Nouveau Häuser sind nett anzuschauen. Wer eine Städtereise nach Pisa bucht, für den beginnt die Anreise über einen deutschen Flughafen und nur eineinhalb Stunden später kann vom Aeroporto Pisa/Toscana aus die Stadterkundung beginnen.

Das große Lichterfest – San Ranieri

Und wenn Sie Mitte Juni in Pisa sind, dann versäumen Sie nicht das San Ranieri Fest, benannt nach dem Patron der Stadt. Jedes Jahr an diesem Tag verwandelt sich die Stadt in ein strahlendes Lichtermeer, illuminiert von Zehntausenden Lichtern, die die ehrwürdigen Patriziergebäude entlang des Arno-Ufers in eine faszinierende Sternenarena verwandeln. Dazu schwimmen Tausende von Kerzen auf dem Arno, auch die Gebäude der Piazza dei Miracoli sind bezaubernd ausgeleuchtet. Die Illumination ist zurückzuführen auf die Ausschmückung von Prozessionen und hat im Laufe der Zeit einen festen Platz im pisanischen Veranstaltungskalender erhalten. Und nachts gegen 23.00 h wird über dem Arno ein perfektes Feuerwerk gezündet. Somit wäre der 17. Juni in Pisa besonders empfehlenswert, planen Sie etwas mehr Zeit ein als nur die Besichtigung des Schiefen Turmes, Sie werden es nicht bereuen.

Piazza dei Miracoli
Piazza dei Miracoli

Ideale Reisezeit für Pisa

Der Domplatz ist in der Hochsaison belagert von Reisegruppen aus aller Welt. Wer zeitlich nicht festgelegt ist, wählt besser das Frühjahr oder den Herbst für die Besichtigung. Und nehmen Sie sich etwas Zeit, um auch die Stadt Pisa selbst zu besuchen.

Erstklassige Hotels in Pisa

Eine der ersten Adressen in Pisas Altstadt ist das exklusive Hotel Relais Dell’Orologio. Erbaut im 14. Jahrhundert, liegt das Hotelgebäude nur etwa 200 Meter von der Piazza dei Miracoli entfernt. 600 m vom Bahnhof Pisa Centrale entfernt liegt das Five Roses Bed & Breakfast. Das traditionell eingerichtete Hotel strahlt eine freundliche familiäre Atmosphäre aus, außerdem lassen sich von hier aus alle Sehenswürdigkeiten Pisas problemlos zu Fuß erreichen.

Modern ausgestattet ist das 121 Zimmer zählende Abitalia Tower Plaza, ein Designhotel mit Dachterrasse und Pool, das zwei Kilometer vom Schiefen Turm entfernt liegt. Die Zimmer sind sehr elegant eingerichtet, zusätzlich gehört ein Wellnesscenter mit Fitnessraum zum Hotel. Ebenfalls im zeitgenössischen Design gehalten ist das durch seine Glasfassade faszinierende Vier-Sterne-Hotel San Ranieri, gelegen zwischen Innenstadt und Flughafen. Die Einrichtung der 90 Hotelzimmer des San Ranieri Hotels ist sehr stylisch und auch die schöne Terrasse verdient Erwähnung.

Mark Twain in Pisa

Auch der berühmte amerikanische Schriftsteller Mark Twain hielt sich zwischen 1878 und 1879 in Pisa auf. In seinen Reiseerinnerungen beschreibt er seine Erlebnisse in dem für ihn typischen Stil. Die Lektüre lädt zum Nachverfolgen seiner Spuren ein.

Letzte Aktualisierung: 06.02.2024

Bilder mit freundlicher Genehmigung von magann, Makalu / Pixabay, rorue, rh2010, mari1502 / Pixabay, TommasoDaRos / Pixabay und stasal

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Zuletzt aktualisiert am 4. März 2024 um 17:02 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.